Page 40 - FM_OL_2-2020-Flipbook

Soziales

„Wie soll ich

das Thema mit

den Kindern

besprechen?“

Die Welt in der Corona­Krise

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Guten Tag, Sabine Tewes: Liebe Anke, beruhigen wollen, indem Sie sagen,
ich wende mich heute an Sie, weil ich danke für Ihre Frage, auf die ich es werde schon alles gut. Doch damit
einfach einen Rat brauche. Durch die gerne eingehe. tun Sie den Kindern keinen Gefallen.
Corona-Krise bin ich völlig verunsichert.
Ja, Sie haben es schon beschrieben. Was Kinder brauchen, ist das Gefühl,
Meine Töchter Sophie (5) und Marie Wir befinden uns in einer Krise, in mit ihren Sorgen und Ängsten ernst
(11) sind nun beide von den Kita- und einer Ausnahmesituation, die wir so genommen zu werden. Das Gefühl, es
Schulschließungen betroffen. Mein alle noch nicht erlebt haben. Das ist in Ordnung, wenn ich Angst habe.
Mann und ich arbeiten beide, wir müs- macht Angst und verunsichert. So- Mama hält das mit mir zusammen aus.
sen nun den Spagat hinbekommen wohl die Kinder als auch uns Erwach-
zwischen Kinderbetreuung und Arbeit. sene. Wie also damit umgehen? Wenn Sie dem Kind signalisieren, du
brauchst doch keine Angst zu haben, in
Was mich aber am meisten beschäftigt, Erstmal, indem wir für uns selber einer Situation, in der sogar Sie selbst
ist: „Wie soll ich das Thema mit den annehmen, dass wir unsicher sind Angst haben, verunsichern Sie das Kind.
Kindern besprechen?“ Natürlich haben und vielleicht auch Angst haben. Das Kind denkt, mit mir ist etwas nicht
sie viele Fragen und Ängste. Ich versuche in Ordnung, wenn ich etwas fühle und
sie dann immer zu beruhigen, dass alles Wenn unsere Kinder nun zu uns Mama sagt, das sei Unsinn. Besser ist es
gut wird und wir nur abwarten müssen. kommen mit ihren Ängsten, ist es also, sich offen den Ängsten und Fragen
Aber eigentlich habe ich auch Angst und das Wichtigste, diese genauso an- des Kindes zu stellen. Es zu ermutigen,
bin mir nicht sicher, ob das so stimmt. zunehmen und ernst zu nehmen. genau zu erzählen, wovor es Angst hat,
Anke S. Verständlich, dass Sie Ihre Töchter was es denkt, was es fühlt. Ein fünf-

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